Der Online-Stammtisch des Wissenschaftsforum Rheinland (WiR) im Dezember drehte sich um eine ganzheitliche politische Einschätzung der „Künstlichen Intelligenz“.
Abstract:
Künstliche Intelligenz & Big Data: Freiheit ohne Ende oder Ende der Freiheit?
Prof. Ansgar Steland, RWTH Aachen, Institut für Statistik (ISW) und AI Center
Wie funktioniert und was kann KI? Welche Grenzen, Fallstricke und Gefahren gibt es? Welche wirtschaftlichen und sozialen Auswirkungen kann KI haben? Welche Kompetenzen brauchen wir im Umgang mit KI und wie soll KI reguliert werden?
Getrieben von hoher Datenverfügbarkeit, schnellen Computern und besseren Algorithmen sowie beeindruckenden Erfolgen erobern Verfahren der Künstlichen Intelligenz immer größere Bereiche unseres Lebens. Aktuell sind umfangreiche Förderprogramme für KI-Forschung und deren Umsetzung in der Wirtschaft angelaufen, auch in NRW. KI schlägt uns im Schach, entfaltet Proteine, vereinfacht den Umgang mit Technik, verbessert medizinische Diagnosen und hilft Verbrechen und Geldwäsche aufzudecken. Sie führt uns aber auch in Blasen sozialer Netzwerke, kann gesellschaftliche Gruppen diskriminieren und unbescholtene Bürger kriminalisieren. KI hat das Potential, erheblichen wirtschaftlichen Wohlstand zu generieren, wird aber auch tradierte Berufsbilder obsolet machen.
Der Vortrag gab einen Einblick Funktionsweisen von KI-Systemen, insbesondere des Deep Learnings, und zeigt aktuelle Trends auf, erkennbare Möglichkeiten, aber auch an Fallbeispielen Probleme und Grenzen ihrer Anwendung. Aus diesen wird deutlich, dass Datenverständnis, statistische Kompetenzen und ethische Prinzipien für eine erfolgreiche und verantwortbare KI notwendig sind und in der Breite vermittelt werden müssen. Die Anwendung von KI kann mit erheblichen Grundrechtseinschränkungen und Gefahren verbunden sein. Wie soll KI reguliert werden? Dazu schauen wir auf den EU AI Act, der aktuell zur Entscheidung ansteht.